3. August 2022

Gas sparen: Tipps und Tricks

Gas sparen im Alltag kann super einfach sein. Wir verraten dir Tipps und Tricks zum Gas sparen bei dir zuhause.

Gasflammen auf dem Herd

Ein Beitrag von

Annika

annika fiedler

Normalerweise genießen wir im Sommer das schöne Wetter und liegen sorglos auf dem Balkon oder im Freibad ohne Gedanken an den nächsten Winter. Doch momentan ist alles ein bisschen anders. Grund dafür sind gestiegene Energiepreise und der Krieg in der Ukraine.

Der Begriff „Gasknappheit“ begleitet uns schon eine Weile und viele Nachrichtenseiten berichten regelmäßig über den Zustand der deutschen Gasversorgung. Bei all den Infos kann man schnell mal den Überblick verlieren und sich fragen: Wie ernst ist die Situation wirklich und was kann ich als Privatperson überhaupt tun?

Wir können dich an dieser Stelle zunächst beruhigen: Aktuell ist die Gasversorgung in Deutschland stabil. Es ist aber nicht ausgeschlossen, dass in Zukunft Einsparungen auf uns zukommen könnten. Deshalb macht es Sinn, sich Gedanken über Einsparmöglichkeiten zu machen. Wie es aktuell um die deutsche Gasversorgung steht und wie du am einfachsten Gas sparen kannst, haben wir in diesem Artikel für dich zusammengestellt.

Die aktuelle Situation: Gasversorgung in Deutschland

Um die Situation besser einschätzen zu können, ist es wichtig zu wissen, woher wir in Deutschland in der Vergangenheit unser Erdgas bekommen haben. Bisher stammte unser Gas zu über 90% aus dem Ausland – 38% davon aus Russland, 35% aus Norwegen, 22% aus den Niederlanden und 5% aus anderen Ländern.

Seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges in der Ukraine im Februar 2022 versucht Deutschland die Abhängigkeit von Gas aus Russland zu reduzieren. Einfach mehr Gas aus Norwegen oder den Niederlanden zu importieren ist leider nicht möglich, weil die Länder bereits an der Kapazitätsgrenze Erdgas fördern und auf lange Sicht aus Klimaschutzgründen aus der Gasproduktion aussteigen möchten.

Einen vollständigen Ersatz für russische Gaslieferungen gibt es Stand heute noch nicht. Es wird darüber gesprochen, Kraftwerke wieder verstärkt für die Stromproduktion zu nutzen. Momentan wird nämlich in Gaskraftwerken ein nicht unerheblicher Teil unseres Stroms produziert. Würde die Stromproduktion mit Erdgas wegfallen, wären wichtige Ressourcen in der Gasversorgung frei.

Die Bundesnetzagentur empfiehlt allen Haushalten, mindestens 20 Prozent Gas zu sparen, um eine Gasmangellage zu vermeiden. Das gilt auch für den Winter 2023/2024.

Um jederzeit über Gas verfügen und Schwankungen im Verbrauch ausgleichen zu können, gibt es überall in Deutschland Gasspeicher. Derzeit sind die Speicher gut gefüllt, vor allem dank der schnellen Reaktion der Bundesregierung. Diese hat bereits im Frühjahr 2022 einige Maßnahmen erlassen, um auf eine eventuelle Gasknappheit vorbereitet zu sein. Eine davon ist zum Beispiel die Umsetzung des Notfallplans Gas.

Gaspreis steigt an der Börse

Was bedeutet der Notfallplan Gas?

Um die Gasversorgung in Deutschland sicher zu stellen, gibt es den Notfallplan Gas mit drei verschiedenen Stufen: der Frühwarnstufe, der Alarmstufe und der Notfallstufe.

Am 30.03.2022 wurde die Frühwarnstufe ausgerufen. In der Frühwarnstufe wird ein Krisenteam aus Behörden und Energieversorgern einberufen, um in regelmäßigen Abständen die Lage einzuschätzen. Gashändler und -Lieferanten sowie Netzbetreiber ergreifen die ersten Maßnahmen, um die Gasversorgung zu optimieren.

Seit dem 23.06.2022 gilt die Alarmstufe aus dem Notfallplan Gas. Mit dem Ausrufen der Alarmstufe werden diese ersten Maßnahmen noch verstärkt. Zusätzlich kann die Bundesregierung unterstützend tätig werden, sollten die ersten Schritte nicht mehr ausreichen, zum Beispiel um Unternehmen finanziell bei Preissteigerungen zu entlasten.

Falls sich die Gasversorgung weiter verschlechtert oder die Bemühungen aus den ersten beiden Stufen nicht ausreichen, ruft die Bundesregierung die Notfallstufe aus. Damit kann die Bundesregierung über Verteilung, Transport und Einsparung von Energie entscheiden. Die Bundesnetzagentur setzt diese Beschlüsse in die Tat um. Aber keine Angst, das bedeutet nicht gleich, dass dir das Gas abgestellt wird. Privathaushalte sind selbst in der Notfallstufe besonders geschützt. Auch kritische Infrastruktur wie Krankenhäuser, Schulen und Pflegeeinrichtungen werden in der Gasversorgung priorisiert. Sollte die Notfallstufe greifen, sind vor allem Unternehmen mit einem hohen Gasverbrauch betroffen. Welches Unternehmen Gas sparen muss und welches nicht, entscheidet die Bundesnetzagentur.

Damit es nicht zur Ausrufung der Notfallstufe kommt, können nicht nur Politik und Wirtschaft etwas tun, sondern wir alle gemeinsam. Im folgenden Abschnitt verraten wir dir verschiedene Tipps, wie du ganz einfach Gas sparen kannst.

Frau steckt Münze in Sparschwein

Wie kann ich Gas sparen?

Gas sparen war noch nie so wichtig wie heute, denn je mehr Energie wir einsparen, desto weniger wird insgesamt in Deutschland benötigt. Vor allem wenn wir einen Blick auf die hohen Gaspreise werfen, lohnen sich unsere Tipps auch finanziell.

Gas sparen beim Heizen

Gas wird in Privathaushalten vor allem in puncto Heizung benötigt. Im Sommer bleibt sie aus, doch spätestens, wenn der Herbst kommt, wird das Thermostat hochgedreht.

Eine wichtige Info am Anfang: Nicht in jedem Raum muss es gleich warm sein. Im Wohnzimmer dürfen es gut und gerne an die 20 Grad sein, im Schlafzimmer sollte es hingegen etwas kühler bleiben. Dort reichen auch 18 Grad für einen angenehmen und erholsamen Schlaf aus. Wenn du das Thermostat auf Stufe 2 stellst, liegst du ungefähr bei 16 Grad. Stufe 3 sorgt bereits für eine Raumtemperatur von 20 Grad. Es ist also nicht nötig, deine Heizung voll aufzudrehen. Als kleiner Anreiz: Mit jedem Grad weniger kannst du ungefähr 6% Heizenergie sparen. Und wenn du länger nicht zuhause bist, weil du zum Beispiel für ein Wochenende verreist, solltest du die Thermostate in jedem Raum auf Stufe 2 herunterdrehen.

Hast du deine Heizung schon mal entlüftet? Wenn deine Heizkörper nicht richtig warm werden oder du ein Gluckern hörst, dann hat sich Luft im System angesammelt, was zu einem höheren Energieverbrauch führt. Wenn du keinen Entlüfterschlüssel besitzt, um das Ventil an deiner Heizung zu öffnen und die Luft zu entlassen, frag am besten deine Hausverwaltung oder deine:n Vermieter:in.

Achte außerdem darauf, dass sich deine Möbel oder Vorhänge nicht direkt vor dem Heizkörper befinden. Dein Sofa sollte zum Beispiel mindestens 30 cm Abstand zur Heizung einhalten. So kannst du Gas sparen, da die Wärme besser in den Raum abgegeben werden kann.

Statt in den kalten Monaten das Fenster zu kippen, um frische Luft reinzulassen, solltest du besser stoßlüften. Öffne dafür alle Fenster in deiner Wohnung ganz, sodass im Idealfall ein Durchzug entsteht. Nach wenigen Minuten kannst du die Fenster wieder schließen und die Heizung bringt deinen Wohnraum schnell wieder auf die gewünschte Temperatur. Wenn du deine Fenster hingegen über eine längere Zeit gekippt hältst, muss deine Heizung permanent mehr arbeiten, um die Raumtemperatur konstant zu halten.

Deine Warmwasseraufbereitung läuft über die Erdgasversorgung deiner Wohnung? Dann gibt es einige Dinge, die du beachten kannst, um auch dort Gas zu sparen.

Wusstest du, dass Duschen weniger Wasser verbraucht als Baden? Je weniger heißes Wasser du verbrauchst, desto mehr Gas sparst du dadurch. Versuche außerdem ein bisschen kälter zu duschen als bisher, auch das reduziert den Gasverbrauch. Anstatt das Wasser vor dem Duschen voll aufzuheizen, taste dich am besten langsam an eine angenehme Temperatur heran. Versuche darüber hinaus so kurz wie möglich zu duschen, um Wasser und Gas zu sparen.

Nicht nur im Bad kannst du Gas einsparen, auch in der Küche gibt es dafür Potenzial. Das Eco-Programm deiner Spül- und Waschmaschine verbraucht weniger Wasser und wäscht bei geringeren Temperaturen. Das ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch für deinen Gasverbrauch.

Du möchtest deinen Energieverbrauch und deine Kosten langfristig im Blick behalten? Dann lies dir auch gerne unseren Artikel zum Thema Energiesparen per App durch.

Gas sparen beim Warmwasser

Strom sparen, um eine Gasknappheit zu vermeiden

Wie wir oben schon erwähnt haben, läuft ein Teil der Stromerzeugung in Deutschland noch über Gaskraftwerke. Wenn wir Strom einsparen und dadurch insgesamt weniger Strom benötigen, werden diese Kapazitäten wieder für die Gasversorgung frei. Deshalb lohnt es sich neben Gas auch Strom einzusparen. Wusstest du, dass du überall im Haushalt ganz einfach Strom sparen kannst? Wir verraten dir ein paar einfache Tipps und Tricks. Weitere Infos bekommst du in unseren Insidertipps zum Strom sparen.

Welche Geräte sind bei dir an die Steckdose angeschlossen? Wenn du zum Beispiel dein Ladekabel dauerhaft am Netz hast, ohne dass dein Handy geladen wird, verbraucht das trotzdem Strom. Versuche nur die Geräte an die Steckdose anzuschließen, die du auch wirklich gerade nutzt. Und vermeide so gut es geht den Stand-by-Modus, denn der verbraucht besonders viel Energie. Wenn du deinen Fernseher oder Küchengeräte also nicht benutzt, dann zieh einfach den Stecker.

Du besitzt einen Trockner oder Waschtrockner? Im Sommer kannst du deine Wäsche nach dem Waschgang auch einfach auf dem Wäscheständer trocknen lassen. So verbrauchst du weniger Strom und deine Kleidung wird trotzdem schnell trocken.

Wenn deine Warmwasserversorgung mit Strom läuft, kannst du natürlich die Infos aus dem oberen Abschnitt genauso umsetzen.

Welche unserer Tipps du auch immer umsetzen kannst, jedes Bisschen hilft. Wir alle sollten etwas umsichtiger mit unserer Energie umgehen. So können wir eine Gasknappheit vermeiden. Wenn jede:r einen kleinen Teil der Energie im Haushalt sparen kann, macht das aufs ganze Land gerechnet schon einen nicht unerheblichen Unterschied. Auch wir im sparstrom Team versuchen im Büro und bei uns zuhause Energie zu sparen und so mit gutem Beispiel voranzugehen.

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