In zwei Dritteln der deutschen Haushalte wird der Stromverbrauch noch durch analoge Ferraris-Zähler gemessen (Stand 2020). Die nach dem italienischen Ingenieur Galileo Ferraris benannten elektromechanischen Messgeräte haben eine horizontal rotierende Aluminiumscheibe und ein mechanisches Zählwerk. Strom, der durch den Zähler fließt, erzeugt in einem Induktionsmotor Wirbelströme und Magnetfelder, die die zwischen zwei Elektromagneten montierte Drehscheibe vorwärtsbewegt und so den Zählerstand verändert.
Analoge Stromzähler gibt es als Eintarif- und Zweitarifzähler. Eintarifzähler haben ein Zählwerk, also nur einen Zählerstand. Zweitarif- oder Doppeltarifzähler messen den Stromverbrauch für zwei unterschiedliche Zeiten und ermöglichen es so Stromkosten zu sparen, da elektrische Energie für gewöhnlich tagsüber (Hochtarif, HT) teurer ist als nachts oder am Wochenende (Niedertarif, NT). Die Drehscheibe schaltet zu festgelegten Zeitpunkten zwischen den Zählern hin und her und ändert so den Zählerstand des jeweils aktiven Tarifs. Der Stromverbrauch der beiden Tarife kann separat angezeigt und bepreist werden. Doppeltarifzähler lohnen sich dann, wenn mehr als 50% der Energie in den Nebenzeiten verbraucht wird. Also zum Beispiel für Haushalte mit Nachtspeicherheizungen.