4. Dezember 2024

Mieterstrom: Lohnt sich das für mich und welche Modelle gibt es?

Was ist Mieterstrom und welches Modell lohnt sich für mich? Alle Infos und Vor- und Nachteile bekommst du hier!

großes haus mit fenstern und balkonen

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sparstrom

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Mieterstrom ist nicht nur gut für die Umwelt, er kann dir sogar dabei helfen, deine Stromkosten zu senken – aber was ist eigentlich Mieterstrom?

Was es mit dem Mieterstrommodell auf sich hat, erfährst du in diesem Blogartikel. Außerdem erklären wir dir, wie du selbst erzeugten Photovoltaikstrom an deine Mieter verkaufen kannst und ob sich Mieterstrom für dich überhaupt lohnt.

Bist du ready? Dann kann es losgehen!

Wie funktioniert Mieterstrom?

Starten wir mit den Basics: Was ist überhaupt Mieterstrom?

Beim Mieterstrom wird ein Teil des Stroms selbst erzeugt und von den Bewohner:innen eines Mehrfamilienhauses direkt genutzt. Der andere Teil des Stroms kommt vom allgemeinen Energieversorger. Die Energie, die selbst erzeugt wird, kann auf viele Arten produziert werden - meistens wird sie aber durch Photovoltaikanlagen (PV) hergestellt. Den Strom, der durch PV erzeugt wird, nennt man Solarstrom. Diese Art der Energie gehört übrigens zu den erneuerbaren Energien und ist besonders gut für die Umwelt.

Um den Mieterstrom kümmert sich in der Regel entweder der oder die Eigentümer:in des Gebäudes, die vermietende Person, die Wohnungsverwaltung oder dein lokales Stadtwerk. Manchmal regelt das aber auch eine andere dritte Person. Als Mieter:in einer Wohnung mit Mieterstrom hast du also nichts mit dem Aufbau dieser PV-Anlage zu tun – das ist gut, denn das bedeutet weniger Stress für dich.

Auch wichtig zu wissen: Als mietende Person musst du keinen doppelten Stromvertrag abschließen. Viele denken nämlich, dass sie sich um den restlichen Strom, der nicht von der PV-Anlage kommt, selbst kümmern müssen. Das stimmt zum Glück nicht und ist gesetzlich durch das Energiewirtschaftsgesetz (§ 42a Abs. 2 S.6 EnWG) geregelt. Das heißt, als Mieter schließt du nur einen Mieterstromvertrag ab.

sparstrom Tipp: In deiner Wohneinheit gibt es keinen Mieterstrom, aber du möchtest trotzdem selbst Energie erzeugen? Kein Problem, wir haben da eine Lösung für dich: Photovoltaikanlagen gibt es auch als Mini-Version. Diese Version nennt man Balkonkraftwerk und kann bei dir auf der Terrasse oder dem Balkon angeschlossen werden – klingt super praktisch, oder? Das bedeutet nämlich, dass du deinen Solarstrom auch ganz allein ohne deinen Vermieter selbst produzieren kannst. Du suchst nach weiteren Infos zum Balkonsolar? We got you! Schau am besten mal in unserem Artikel Balkonkraftwerk vorbei.

photovoltaikanlage auf dem dach mit einem installateur

Wie funktionieren Mieterstrommodelle?

Wie der Mieterstromprozess genau abläuft, ist vertraglich geregelt und unterscheidet sich von Modell zu Modell. Besonders bekannt ist der sogenannte EEG-geförderte Mieterstrom - es gibt aber noch andere Mieterstrommodelle, die sich sehr voneinander unterscheiden.

Das Ganze kann ziemlich verwirrend werden, deshalb findest du hier eine übersichtliche Tabelle mit den wichtigsten Unterscheidungen:

 

 

EEG-geförderter Mieterstrom

Andere Mieterstrommodelle

Mieterstromanlage bzw. Anlage, mit der die Energie erzeugt wird

Photovoltaikanlage mit maximal 100 kWp (Kilowatt Peak)

z.B. Photovoltaikanlage mit über 100 kWp (Kilowatt Peak) oder Blockheizkraftwerke

Maximale Laufzeit des Vertrages

Ein Jahr, kann aber verlängert werden

Frei verhandelbar

Maximale Kündigungsfrist

Drei Monate

Frei verhandelbar

Preise

Mieterstrom darf nicht mehr als maximal 90 % des örtlichen Grundversorgertarifs kosten – dadurch wird die Energie vom Mieterstrom immer günstiger sein als die vom Grundversorger

Frei verhandelbar

Vertragskopplung

In der Regel nicht erlaubt

Ist erlaubt

 

Du siehst also, dass es beim EEG-geförderten Mieterstrom ein paar feste Rahmenbedingungen gibt, die erfüllt werden müssen. Aber was macht diesen geförderten Solarstrom eigentlich so besonders?

Das Wichtigste zuerst: EEG steht für das Erneuerbare-Energien-Gesetz. Es möchte erneuerbare Energien fördern, deshalb ist es da so wichtig, eine Photovoltaikanlage zu nutzen. Bei diesem geförderten Mieterstrommodell gibt es vom Staat gesetzliche Zuschläge. Das bedeutet, dass Bewohner mit diesem Modell einige Vorteile haben – wie zum Beispiel bei den niedrigeren Stromkosten.

Aber nicht nur Mieter:innen und Bewohner:innen profitieren davon. Auch für Vermieter:innen können die Preise attraktiv sein – dazu aber im nächsten Abschnitt mehr.

mann und frau sitzen zuhause an einem tisch und schauen auf ein blatt papier

Kann ich selbst erzeugten Photovoltaikstrom an meine Mieter verkaufen?

Du besitzt PV-Anlagen auf einem Hausdach und möchtest diesen selbst erzeugten Strom nun an deine Mieter:innen verkaufen? Klingt nach einem guten Plan, denn das ist umweltfreundlich und bietet dir sogar einige Vorteile. Wichtig ist nur, dass du die Voraussetzungen und Rahmenbedingungen des EEG-geförderten Mieterstrommodells einhältst. Eine genaue Übersicht findest du in dem oberen Abschnitt dieses Artikels.

Woran du als Betreiber oder Betreiberin einer Photovoltaikanlage auch unbedingt denken musst, ist einen geeigneten Wechselrichter und einen Zählerstand mit separatem Stromzähler für den Mieterstrom zu installieren.

Good to know: Du darfst als vermietende Person bereits seit 2017 Solarstrom an deine Mieter:innen verkaufen - ziemlich interessant, finden wir!

Für wen lohnt sich Mieterstrom?

Der Artikel neigt sich dem Ende zu – da stellt sich die letzte und wohl wahrscheinlich wichtigste Frage: Für wen lohnt sich denn nun Mieterstrom?

Eines vorab: Das Modell des Mieterstroms ist für jedermann und jederfrau interessant. Wir verstehen aber natürlich, dass es immer Pro und Kontra Argumente gibt, daher haben wir dir einmal die spannendsten Vor- und Nachteile aus mietender und vermietender Sicht zusammengefasst:

Aus der Sicht des Mietenden:

Vorteile

Nachteile

In der Regel geringere Stromkosten

Mehr Aufwand, wenn der oder die Vermieterin keine Förderung vom Staat erhält: – Als mietende Person muss man sich dann um den restlichen Strom, der nicht vom Mieterstrom abgedeckt wird, selbst kümmern

Unterstützung des Umweltschutzes

 

Zwanglos, man muss dem Modell nicht beitreten

 

 

Aus Sicht des Vermietenden:

Vorteile

Nachteile

Potenzielle Zuschläge und Förderungen

Kosten für die PV-Anlage

Zusätzliche Einnahme durch den Verkauf des Solarstroms

Bürokratie und Papierkram

Unterstützung des Umweltschutzes

Risiko, dass nicht viele Mieter:innen an dem Modell teilnehmen

 

Ob das Mieterstrommodell für dich das Richtige ist, hängt also von dir selbst ab und können wir dir natürlich nicht final beantworten. Wir können aber festhalten, dass sich dieses besondere Modell vor allem in der EEG-geförderten-Version sowohl für vermietende als auch mietende Personen lohnt.

Suchst du eigentlich noch nach Tipps zum Strom sparen? Dann solltest du definitiv mal in unseren anderen Artikeln vorbeischauen, dort findet du viele hilfreiche Tricks – und sind wir doch mal ehrlich: Vom Energie sparen, kann man nie genug haben, oder?

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